Spezialitäten

Bürgermeister Mag. Josef Wallner und  der Schilcherexperte Johannes Resch

Bürgermeister Mag. Josef Wallner und der Schilcherexperte Johannes Resch.

Neben unserer wunderschönen Natur und unseren vielen Sehenswürdigkeiten ist Deutschlandsberg bzw. das gesamte Schilcherland besonders für die kulinarischen Spezialitäten bekannt. 

So ist z. B. der Schilcher ein einzigartiger Wein, der nur unter den speziellen klimatischen Bedingungen der Weststeiermark sein berühmtes Bukett entwickelt.

Eine weitere kulinarische Besonderheit stellt der steirische Ölkürbis dar, woraus das echte steirische Kürbiskernöl gewonnen wird.

Von Oktober bis November reift eine weitere Köstlichkeit in unserer Region, die Edelkastanie. Wir laden Sie ein, in dieser Zeit Deutschlandsberg einen Besuch abzustatten und diese Spezialität zu probieren.


Der Schilcher

Eine markenrechtlich geschützte Weinspezialität, die nur in der Weststeiermark gedeiht. Sein eigentlicher Name lautet "Blauer Wildbacher" nach einem Ortsteil der Stadtgemeinde, der für seinen Weinbau schon von jeher berühmt war. Deutschlandsberg ist bekannt für seine guten Buschenschenken und für die Qualität seines Schilchers. Auch die Stadtgemeinde Deutschlandsberg besitzt einen eigenen Weingarten.


Der Klassische weststeirische Schilcher

Im weststeirischen Hügelland reift ein Wein, der einzigartig auf der ganzen Welt ist – der Schilcher.

Er konnte sich seine Ursprünglichkeit und Besonderheit über mehr als zwei Jahrtausende erhalten. Der Schilcher zählt somit zu den ältesten Weinen Mitteleuropas.

Der Schilcher zählt zu den Rotweinen. Seinen Namen hat er auf Grund der „schillernden" Farbe – die Nuancen reichen von blassrosa über zwiebelfarben bis rubinrot – erhalten. Angebaut wird der Wildbacher auf sehr gutem, warmen Lagen bis zu einer Seehöhe von 600 Metern. Oft sind die Weinhänge sehr steil, so dass ein Maschineneinsatz kaum möglich ist und viele Arbeiten manuell gemacht werden müssen.


Die Schilcherfibel

Farbe:         
Zwiebelfarben bis rubinrot; von Eibiswald bis Ligist kommen alle Spielarten vor.

Geruch:         
Feinzartiges Bukett

Geschmack:         
Lebendig, frisch, fruchtig, feinsäuerlich, resch, harmonisch und trocken


Das Kürbiskernöl (unser grünes Gold)


Herstellung

Im Herbst werden die Kürbisse geerntet und die Kerne noch zum Teil händisch ausgelöst. Mit klarem Quellwasser werden die Kürbiskerne gewaschen und schonend getrocknet. Nun können sie zu frischem Öl gepresst werden. Dabei werden die Kerne zu einer teigigen Masse vermahlen und unter Zusatz von etwas Wasser schonend erwärmt.

Wenn das Wasser verdampft ist und das Pressgut die richtige Konsistenz hat, ist der Zeitpunkt für die eigentliche Pressung gekommen. Dieser Vorgang erfordert die größte Sorgfalt, Geduld und Gespür des erfahrenen Preßmeisters. Nur dann kann das Kernöl sein Aroma und seinen nussig-feinen Geschmack voll entfalten.


Inhaltsstoffe im Kürbiskernöl

Biologisch wertvolle ungesättigte Fettsäuren (Linolsäure, Ölsäure, Palmitinsäure)


Vitamine: A, B1, B2, B6, C, D, reich an Vitamin E

Mineralstoffe: Calcium, Magnesium, Phosphor, Kalium

Spurenelemente: Eisen, Kupfer, Mangan, Selen und Zink

 

Zusammensetzung:

8 % Wasser 45 – 50 % Ölgehalt; davon sind mehr als die Hälfte ungesättigte Fettsäuren, hauptsächlich Linolsäure 30 – 35 % Eiweiß 6 – 8 % Kohlenhydrate 4 – 5 % Mineralstoffe und Spurenelemente 15 – 30 mg pro 100 g Vitamin E Der Brennwert beträgt bei 100 Gramm: ca. 2.580 Kilojoule oder ca. 680 Kalorien!


Steirische Regionalmarke

Kürbiskernöl - Der Champagner der Steiermark

Regionalmarke "Steirisches Kürbiskernöl g.g.A." Der Anbau von Kürbissen für die Gewinnung von Kürbiskernöl hat in der Steiermark lange Tradition und bietet für viele landwirtschaftliche Betriebe sowie gewerbliche Ölpressen eine Einkommensmöglichkeit. Um diese Einkommenspotentiale langfristig sichern bzw. ausbauen zu können, wurde 1995 ein Antrag auf Eintragung einer geschützten Regionalmarke gemäß Artikel 5 VO (EWG) Nr. 208/92 ("Steirisches Kürbiskernöl g.g.A.") gestellt. Rund 2000 steirische Kürbisbauern und über 35 Ölmühlen haben sich zusammengeschlossen, um diesen EU-Herkunftsschutz umzusetzen. Damit sind bereits 70 Prozent der marktfähigen heimischen Anbaufläche erfaßt.

 

Die Kürbispflanze

Die Kürbispflanze ist eine raschwüchsige, einjährige, zweikeimblättrige Pflanze. Außerdem ist sie eine fremdbefruchtete Kurztagspflanze welche flach wurzelt.

Der Spross ist entweder rankend (bis zu 10 cm lang) oder gestaucht (Buschkürbis). Die Internodien des Sprosses sind hohl mit Wassergefäßen, welche Tracheen genannt werden.

Die Blätter der Kürbispflanze sind sehr groß, sind nierenförmig und sie sitzen auf langen Blattstielen. Blattspreite sind mehr oder weniger gelappt.

Die Frucht, also der Kürbis, ist eine Beere mit verhärteter Oberhaut. Das Fruchtfleisch ist faserig und im reifen Zustand ist die Frucht hohl. Sie ist die schwerste Frucht überhaupt (Fruchtgewichte bis 50 kg sind nicht selten).

Das Öl, welches aus diesen Früchten gewonnen wird, ist einzigartig "steirisch", dunkelgrün, nach Nüssen duftend und intensiv im Geschmack. Es gehört zu den Weltspezialitäten.


Die Edelkastanie

           

Eine weitere Spezialität unserer Region ist die Edelkastanie. 

Die Edelkastanie ist ein Gewächs aus der Familie der Buchen. Die Früchte - die begehrten Edelkastanien - reifen von Oktober bis November in unserer Umgebung.

Ab Oktober kann man an den öffentlichen Plätzen und in den Buschenschänken gebratene Kastanien genießen. Als Getränke zu dieser Köstlichkeit sind besonderes der "Sturm" (gärender Traubensaft ab 1%) und Süßmost beliebt.

Im Herbst bzw. im Spätherbst gibt es bei uns kaum etwas Schöneres, als ein geselliges Zusammensein mit Freunden bei Kastanien und "Sturm".         

Eine Spezialität im Herbst sind gebratene Edelkastanien


Sollten Sie selbst Zeit und Lust haben, Kastanien zu braten, so finden Sie nachstehend unsere Anleitung, wie Sie beim Kastanienbraten die besten Erfolge erzielen können, dies vor allem durch die Vermeidung der häufigsten Fehler, die immer wieder passieren.


Anleitung zum Kastanienbraten:

Was man zum Braten braucht:
  • Einen Ofen (oft z.B. aus einem Wasserboiler selbst modifiziert), der von unten Luft bekommt und in dem man natürlich die einzelnen Holzscheiter legen kann. Der Ofen muss oben offen sein, man braucht ja schließlich ein entsprechendes offenes Feuer (Flamme).
  • Eine Bratpfanne: Hier empfliehlt es sich, dass die Bratpfanne am Rand nach außen gewölbt ist, damit die Kastanien auch in der Pfanne bleiben.
  • Holzscheiter: Beim Holz sollte Weichholz (Nadelhölzer etc.) verwendet werden. Die einzelnen Scheiter müssen natürlich in den Ofen passen (was die Länge betrifft). Wichtig ist, dass die einzelnen Scheiter nicht mehr als 3-6 Zentimeter breit sind.
  • Edelkastanien: Hier empfiehlt es sich, dass die Kastanien etwa eine Woche abgelegen sind. Sie werden dann geschmackvoller (süßlicher).
Vorbereitung:
  1. Feuer: Man heizt also den Ofen ein.
    Merke: Es sollen gerade soviel Holzscheiter in den Ofen gelegt werden, dass diese nach dem Fertigbraten einer Pfanne Kastanien fast abgebrannt sind. Meistens reichen eben 6 - 10 Scheiter (je nach Größe des Ofens). Das Feuer ist sehr wichtig, nach ein paar Pfannen bekommt man dafür ein entsprechendes Gefühl.
  2. Man legt so viele Kastanien in die Pfanne, dass der Boden der Pfanne bedeckt ist (also nicht so viele, dass die Kastanien schon übereinander liegen, sondern möglichst nebeneinander). Wenn ein paar Kastanien darüberliegen, so macht das nichts.
 Häufige Fehler:
  1. Während dem Braten einer Pfanne Kastanien keine Holzscheiter nachlegen. Wenn es schon notwendig ist mehr Feuer zu haben, dann wirklich nur 1 -2 Scheiter nachlegen. Grundsätzlich sollte man eben überhaupt kein Holz nachlegen müssen.
  2. Kastanien nur über dem Feuer umdrehen. Dreht man die Kastanien neben dem Ofen um, so vertragen diese den Temperaturunterschied nicht und platzen (sie explodieren nahezu).
  3. Die Kastanien während des Bratens keinesfalls in die Höhe (vielleicht sogar noch neben dem Ofen) schmeissen, sondern mit Gefühl immer über dem Ofen umdrehen). Die Frucht der Kastanie verliert sonst zu früh den eigenen Schutz (Schale) und verbrennt dann, genau an der ungeschützen Stelle über dem offenen Feuer.

Durchführung:
  1. Man legt erst dann die Pfanne mit den Kastanien auf den Ofen, wenn das Feuer am höchsten ist (das ist sehr wichtig).  Merke: Wenn die Pfanne einmal auf dem offenen Feuer liegt, so sollte die Pfanne zum Umdrehen der Kastanien (leichtes horizotales hin- und her rütteln) nicht neben dem Feuer, sondern über dem Feuer gehalten werden.
  2. Zuerst bleiben die Kastanien solange auf dem Feuer, bis diese leicht schwitzen (es bilden sich kleine Wassertropfen an der Außenhaut der Kastanien).
  3. Wenn die Kastanien leicht schwitzen, werden diese über dem Ofen umgedreht (leichtes horizontales hin- und her rütteln), und sofort wieder auf das (nun immer schwächer werdende Feuer) gelegt. Die Kastanien werden nun, aufgrund des
    Feuers (Hitze an der Außenhaut schwarz).
  4. Merke: Es werden die Kastanien nun solgange gebraten, bis diese durchgebraten, also essfertig sind. Dazu die folgende Grundregel:

    Am Anfang sind die Kastanien durch die Schale noch geschützt und können daher zwischen dem einen und dem anderen Umdrehen länger auf dem Feuer gehalten werden.

    Je ungeschützter also die Kastanien werden (die Schale wird durch die Hitze - der Flamme  immer dünner), desto kürzer sind die zeitlichen Abstände von dem einen Umdrehen der Kastanien bis zum nächsten Umdrehen der Kastanien.

    Dies ist also auch der Grund, warum man mit dem höchsten Feuer beginnen sollte, denn die Kastanie wird beim Braten immer empfindlicher (Verbrennen der Außenschale).
  5. Es werden also die zeitlichen Abstände zwischen dem einen und anderen Umdrehen der Kastanien immer kürzer. Gleichzeitig sollte das Feuer immer schwächer werden.
  6. Zum Schluss werden die nun gebratenen Kastanien über dem Ofen mit dem schwachen Feuer solange hin- und her gerüttelt, bist sich die  (nun schon fast) verbrannte Schale, von der eigentlichen Frucht gelöst hat.
  7. Profis lösen in diesem Stadium die Schale fast gänzlich von der eigentlichen Frucht, indem die Kastanien mit der Pfanne hochgeschmissen werden und mit leichtem Gegendruck mit der Pfanne wieder aufgefangen werden.

Diese Anleitung wurde von Werner Koch ("staatlich geprüfter Kastanienbrater", das ist zumindest sein Spruch) geschrieben. Alle Angaben ohne Gewähr auf Erfolg. Gutes Gelingen!